Wenn man an eine Hebebühne denkt, so fällt der Gedanke meist schnell auf die „klassische“ Hebebühne in der Kfz-Werkstatt. Jedoch ist längt nicht Hebebühne gleich Hebebühne- stattdessen gibt es kleine, aber feine Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Modellen, die im nachfolgenden Text genauer vorgestellt werden sollen.
Was versteht man unter dem Begriff Hebebühne?
Hier gibt es oftmals Schwierigkeiten in der Definition- einfach, weil oft die beiden Begriffe Hebebühne und Hubarbeitsbühne gleichermaßen gebraucht werden. Zwar klingen die Begriffe zunächst gleich- aber rein fachlich gesehen ist eine gleichzeitige Benennung inkorrekt.
Der Unterschied zwischen Hebebühne und Hubarbeitsbühne liegt vor allem in der Bewegungsform. Beide Geräte sind grundsätzlich dazu da, um Personen oder auch Gegenstände/Fahrzeuge in die Höhe zu befördern.
Eine Hebebühne ist immer darauf ausgerichtet, Personen oder auch Fahrzeuge vertikal (also gerade nach oben) in die Höhe zu befördern. Konkret lassen sich drei unterschiedliche Typen der Hebebühne festlegen, auf diese wird im nachfolgenden Text näher eingegangen:
- Die klassische Kfz-Hebebühne
- Die Zweisäulenhebebühne
- Die Scherenhebebühne
Die klassische Kfz-Hebebühne
Diese Art der Hebebühne findet man vor allem in Kfz-Werkstätten. Diese ist fest in der Werkstatt verbaut, also nicht frei beweglich. Sie lässt sich nur nach gerade oben fahren- also nicht seitwärts oder in einer Drehbewegung justieren. Meist wird die Hebebühne in der Kfz-Werkstatt hydraulisch betrieben, um ein Fahrzeug darauf anzuheben.
Um die Hebebühne nach oben zu befördern, ist ein hydraulischer Druckzylinder zentral im Boden angeordnet und hebt die Bühne somit nach oben.
Die Zweisäulenhebebühne als Alternative zur „klassischen“ Hebebühne
Es gibt jedoch auch Hebebühnen für den Kfz-Bereich, die mit zwei seitlichen Säulen arbeiten und auch als Zweisäulenbühne bezeichnet werden. Die Wematik Säulen Hebebühne bietet hier die Möglichkeit, Lasten bis zu 5 Tonnen auf eine optimale Hubhöhe anzuheben. Elektrisch betriebene Elektrospindeln sind für das Heben der Fahrzeuge verantwortlich. Zur Sicherung des gehobenen Fahrzeugs sind vier Tragarme verbaut, die sich ausziehen und verstellen lassen.
Gerade die letztgenannte Variante ist im Kfz-Bereich ideal, da man auf diese Weise den kompletten Unterboden des Fahrzeugs freizugänglich macht und gefahrlos darunter arbeiten kann.
Vier bis sechs Säulen für LKW
Da auch schwere Fahrzeuge wie LKW zur Inspektion oder Reparatur müssen, gibt es auch für diese Fahrzeuge Hebebühnen. Diese bestehen dann- je nach Modell- aus vier bis sechs Säulen, so dass der LKW problemlos hochgefahren werden kann. Sie werden meist hydraulisch bewegt und können eine Gesamtlast von 5 Tonnen und mehr tragen. Zudem lässt sich die ganze Konstruktion hin- und her bewegen, falls nötig.
Die Scherenhebebühne
Der Name Scherenbühne kommt daher, dass die Hubarme kreuzweise angelegt sind- ähnlich wie eine Schere, die man öffnet. Je nach Gerät können die Streben elektrisch oder auch hydraulisch bewegt werden. Mit der Scherenhebebühne können Geräte, aber auch Personen leicht befördert werden.
Der größte Unterschied zu den oben genannten Hebebühnen-Arten ist der, dass die Scherenhebebühne mobil ist, sprich- bewegt werden kann. Sie wird entweder mit einem Diesel- oder Elektroantrieb bewegt und kann somit im Innen- als auch im Außenbereich eingesetzt werden. Falls es zu Arbeiten geht, deren Standort höher gelegen ist, gibt es sogar Scherenhebebühnen, die mit einem Allradantrieb ausgestattet sind, diese können Steigungen von bis zu 25% überwinden.
Die Scherenhebebühne ist äußerst robust und widerstands- bzw. tragfähig. Daher wird dieses Modell sehr oft bei Montagearbeiten eingesetzt und kann ganz nach Belieben, direkt von der Plattform aus, gesteuert werden. Oft sieht man die Scherenhebebühne auch bei Fassadenarbeiten/Fensterreinigung, der Elektroinstallation oder bei Aufbauarbeiten, etwa in Messehallen.
Exkurs: der Wagenheber
Im „klassischen“ Sinne ist der Wagenheber keine Hebebühne- erfüllt dennoch- zumindest für kleinere Arbeiten, genau den gleichen Zweck. Ein Wagenheber hebt- wie der Name schon sagt, den Wagen, bzw. das Fahrzeug an. Jedoch auf eine viel geringere Höhe, wie es eine Hebebühne schafft. Der Wagenheber ist vor allem dazu da, um kleinere Reparaturen am Wagen vorzunehmen, wie etwa den Wechseln von Winter- auf Sommerreifen oder umgekehrt. Wagenheber finden sich bei vielen Privatpersonen.
Die häufigsten Formen des Wagenhebers sind die Rangierwagenheber- mit denen lässt sich das Fahrzeug geringfügig bewegen und verschieben, bzw. der Scherenwagenheber. Dieser wird mit dem Kniehebelmechanismus betrieben. Beide Wagenheberformen werden per Muskelkraft, zum Beispiel mit dem Fuß, betätigt.
Im Gegenzug zu den „richtigen“ Hebebühnen besteht beim Wagenheber immer eine erhöhte Unfallgefahr, da er den Wagen nicht komplett anheben kann, sondern nur an bestimmten Stellen. Um die Unfallgefahr zu minimieren, sollte daher immer ein Unterstellbock mitverwendet werden. Damit das Fahrzeug nicht an der falschen Stelle angehoben wird, sollte man einen Blick ins Handbuch des Fahrzeugherstellers werfen. Doch wird genau beschrieben, an welchen Punkten man den Wagenheber zum Beispiel ansetzen darf.