Viele Autofahrer fragen sich, wann der richtige Zeitpunkt für den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen gekommen ist. Eine alte Eselsbrücke lautet von „O“ bis „O“ – gemeint ist von Ostern bis Oktober. Das Gesetz schreibt vor, dass Winterreifen bei Schnee, Matsch und Eis aufgezogen werden müssen – spätestens zum 1. November. Wer gegen diese Vorschrift verstößt, riskiert ein Bußgeld bis zu 120,- Euro und einen Punkt in Flensburg. Zahlen, Daten und Fakten können den Blick auf die Wettervorhersage und eine persönliche Einschätzung jedoch nicht ersetzen.
Der richtige Zeitpunkt für den Reifenwechsel ist VOR dem Winter
Die meisten Menschen warten regelmäßig bis zum Wintereinbruch mit dem Reifenwechsel. Kunden von Werkstätten und Reifenhändlern müssen sich ab diesem Jahr auf höhere Wartezeiten einstellen, sobald das Wetter umschlägt. Zum einen stagniert der Absatz von Winterreifen in Deutschland mit jährlich circa 18 Millionen verkauften Stück. Zum anderen hat sich die Anzahl der KFZ-Werkstätten bedingt durch Konzentrationsprozesse und Insolvenzen spürbar reduziert. Gleichzeitig ist der Anteil der Fahrzeugbesitzer, die ihre Reifen einlagern und wechseln lassen, stetig angestiegen. Aus den oben genannten Gründen sollten Sie nicht länger warten und jetzt einen Termin mit Ihrer Werkstatt vereinbaren. Einige Händler und Werkstätten bieten Ihren Stammkunden bei rechtzeitiger Anmeldung Sonderkonditionen oder nützliche give-aways zum Beispiel Eis-Sprays an.
Welche Reifengröße ist richtig für Winterreifen
Die meisten Menschen vertrauen bei der Wahl der Winterreifen Ihrem Reifenhändler und der Werkstatt. Seit 2006 sind die Angaben zur Reifengröße in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 aufgeführt. Sofern für Vorder- und Hinterachse des Fahrzeugs unterschiedliche Reifendimensionen vorgesehen sind, finden sich in den Zeilen 15.1 und 15.2. der Zulassungsbescheinigung nur eine Reifengröße oder -kombination. Für diesen Fall bietet sich zusätzlich ein Blick in die „certification of conformity“ – das sogenannte CoC – an. In diesem Dokument, das jedem Fahrzeugbesitzer mit dem Fahrzeugkauf ausgehändigt wird, sind weitere zugelassene Reifengrößen eingetragen.
Bei Schnee und Matsch bieten schmalere Reifen deutliche Vorteile beim Anfahren, mehr Sicherheit bei Kurvenfahrten und Schutz gegen Aquaplaning. Winterreifen mit einer Reifenbreite von 195mm sind geeigneter als ganz breite Reifen mit 225mm. Diese Zahl findet sich als Aufdruck auf den Reifen als erste Zahl wieder, wie zum Beispiel die Zahl 225 / 65 R 13 90. In diesem Beispiel steht die erste Zahl wie gesagt für die Reifenbreite und die Zahl / 65 für das Verhältnis von Höhe zu Breite des Reifenquerschnitts in Prozent. „R“ steht für die übliche radiale Reifenbauweise. Die 13 beschreibt den Felgendurchmesser und die 90 gibt die Belastbarkeit des Reifens an. Wichtig ist für Winterreifen noch die Angabe der beiden Zeichen M+S (sofern die Winterreifen vor 2018 hergestellt wurden) oder das Alpine-Symbol (die Schneeflocke im gezackten Berg).
Der richtige Reifendruck sorgt für Sicherheit und senkt Energiekosten
Wer regelmäßig auf den richtigen Druck seiner Autobereifung achtet, spart Energiekosten und fährt sicherer. Neben den Angaben zur unterschiedlichen Beladung des Fahrzeugs, ist es sinnvoll, die Wetterverhältnisse zu berücksichtigen. Generell wirkt sich ein zu niedriger Reifendruck negativer aus als ein zu hoher Reifendruck. Daher wird empfohlen, den Reifendruck im Winter um mindestens 0,2 bar zu erhöhen. Bei Schnee und Eis bieten Reifen mit höherem Druck mehr Grip, das bedeutet mehr Halt auf glatter und vereister Straße. Gleichzeitig wird durch den erhöhten Reifendruck der Verschleiß reduziert und die Haltbarkeit des Reifens verlängert.
In letzter Zeit haben die Reifenhersteller umgedacht und bieten vermehrt sogenannte „tall and narrow-Reifen“ an. Diese Reifen verfügen einerseits über die oben beschriebenen Vorteile schmaler Reifen. Andererseits wird mit dem großen Durchmesser der Felgen der sportliche Charakter betont. Aufgrund des größeren Durchmessers der Felgen können größere Bremssättel und Bremsschreiben eingebaut werden, die das Bremsverhalten des Fahrzeugs positiv beeinflussen.