Wer Marder in der Wohnung oder in der Nähe seines Autos entdeckt, möchte diese möglichst schnell loswerden. Viele versuchen das Tier zu fangen oder wollen es gar töten. Das ist verständlich, denn Marder richten im Haus oder Auto nicht unerheblichen Schaden an. Die Tiere nagen an den Schläuchen des Autos und zerstören die Isolierung des Hauses. Trotzdem ist Fangen und Töten von Mardern untersagt, denn Marder stehen unter Naturschutz.
Wer trotzdem die Tiere mit diesen drastischen Methoden vertreiben möchte, muss mit Strafen bis 5000 Euro rechnen. Das Aufstellen von Fallen ist nur mit Sondergenehmigung und einem Jagdschein in der Schonzeit möglich.
Trotzdem ist ein zuverlässiger Schutz vor Mardern möglich. Hausbesitzer können die Zugänge versperren oder mit Geräuschen und Gerüchen die Tiere vertreiben.
Marder bleiben ihrem Revier treu
Ähnlich wie Hunde markieren auch Marder ihr Revier. Das erschwert das Vertreiben der Tiere. Hat ein Marder gefallen an den Schläuchen eines Fahrzeuges gefunden, reichen die empfohlenen Hausmittel oft nicht aus. Der Autobesitzer muss den Motor des Fahrzeuges gründlich waschen, sodass der Geruch des Marders verschwindet. Ohne diese Maßnahme nutzt das Vertreiben des Marders wenig, denn aufgrund der vorhandenen Duftmarke kommen andere Marder, um dort ihren eigenen Duft zu hinterlassen. Selbst wenn man ein Tier vertreibt, kann es sein, dass bald neue Marder das Revier bewohnen.
Marder mit Gerüchen und Lärm vertreiben
Es gibt viele Hausmittel, die eine unangenehme Wirkung auf Marder haben. Ob diese Methoden gut funktionieren, lässt sich nicht genau ermitteln, da Marder häufig mehrere Reviere bewohnen. Manche Marder werden nicht durch den Geruch verschreckt, sondern haben einfach das Revier gewechselt.
Die Liste der verwendeten Gerüche ist lang. Wirksam soll Urin sein. Hat sich ein Marder ein Auto als Revier ausgesetzt, schütten manche Betroffene menschlichen Urin über den Motorblock. Dieser trocknet und der Urinstein bleibt zurück. Für den Menschen ist das nicht mehr wahrnehmbar, der Marder bleibt weg, weil er den Geruch eines Menschen wahrnimmt.
Zur Anwendung kommen auch Essig, Chili, Pfeffer oder Teebaumöl. Einige verwenden sogar Mottenkugeln. Diese sind in der Anschaffung nicht nur sehr teuer, der Inhaltsstoff ist außerdem krebserregend. Weniger gesundheitsschädlich sind Toilettensteine.
Eine weitere Methode sind Haare von Katzen oder Hunden. Die Tiere sind natürliche Feinde von Mardern. Die Haare in Säcken eingenäht können Marder vom Auto oder vom Dachboden fernhalten. Allerdings sind viele Haare notwendig, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Ob Haare die gewünschte Wirkung erzielen ist nicht sicher.
Im Handel gibt es Sprays und Pasten zum Kaufen, die der Abwehr von Mardern dienen sollen.
Marder sind nicht nur geruchs- sondern auch lärmempfindlich. Lautes Klopfen, ein spielendes Radio oder ein Wecker kann Marder vertreiben. Im Handel sind spezielle Ultraschallgeräte als Marderscheuchen erhältlich.
Die Marder aus der Wohnung aussperren
Die oben genannten Methoden helfen nur für kurze Zeit. Befindet sich der Marder im Haus, ist es besser, die Wohnung für ihn unzugänglich zu machen. Dazu muss der Hausbesitzer zunächst die Wege des Marders kennen. Um diese zu finden legt er rund um das Haus Flächen aus lockerem Sand an. In diesem bleiben die Spuren des Marders sichtbar. Jetzt kann er die Wege verfolgen. Das allein reicht nicht immer aus. Ein Marder kommt auch auf anderen Wegen in das Haus. Deshalb achtet er auch Kratzer an der Fassade, an Bäumen und an den Regenrinnen. Diese Arbeit ist zeitaufwändig, aber notwendig.
Außerdem ist es wichtig herauszufinden, wann sich der Marder im Haus befindet. Die nächsten Arbeiten dürfen nur durchgeführt werden, wenn sich das Tier außerhalb des Hauses aufhält.
Jetzt das Loch mit einer geeigneten Vorrichtung versperren. Dazu eignet sich am besten Maschendrahtzaun.
Diese Maßnahme muss immer im Einklang mit dem Tierschutzgesetz sein. Der Marder darf dabei weder gestört noch gefährdet werden. Befindet sich der Marder im Haus, kann er es nicht mehr verlassen und verhungert. Im Frühling zieht der Marder seine Jungen auf. Blockiert der Hausbesitzer während dieser Zeit das Einstiegsloch, ist eine Versorgung der Jungen durch das Weibchen unmöglich. Diese müssten verhungern.
Fazit
Hat ein Marder die eigene Wohnung oder das Auto als sein Revier gewählt, ist das Vertreiben der Tiere eine Herausforderung. Da Marder unter Naturschutz stehen, dürfen die Tiere nicht gestört und auf gar keinen Fall getötet werden. Fangen ist nur mit einer Sondergenehmigung möglich. Ein zuverlässiger Schutz vor Mardern ist das Versperren der Wohnung. Viele nutzen dazu Maschendraht.
Gerüche und Lärm werden ebenfalls häufig zur Bekämpfung eingesetzt. Unter Experten sind diese Methoden umstritten. Selbst wenn der Marder verschwindet, zieht die Duftmarke andere Tiere an. Um das zu verhindert sollte das Auto gründlich gereinigt werden.
Bei allen Handlungen muss der Auto- oder Hausbesitzer darauf achten, dass diese im Einklang mit dem Tierschutzgesetz stehen. Ansonsten drohen Strafen bis zu 5000 Euro.