Im Bereich von Boots- und Autoreparatur, aber sogar im Flugzeugbau bewährt sich Epoxidharz seit Jahren als wahrer Allrounder in Sachen Reparatur- und Anfertigungsmöglichkeiten. Das industriell hergestellte Kunstharz trocknet schnell und kann anschließend beliebig bearbeitet werden. Daher eignet es sich auch besonders gut, um schnell und unkompliziert Schäden in der Karosserie vor dem Lackieren auszubessern.
Was ist Epoxidharz und wo kommt es zum Einsatz?
In den meisten Fällen handelt es sich bei Epoxidharz um Duroplaste auf der Grundlage von Bisphenol A. Es findet Anwendung als Klebstoff, als Einbettmittel im Bereich der Metallographie, als Einbrenn- und Reaktionslack sowie als Formmasse in der Elektroindustrie.
Im Bereich der Autoreparatur wird es gerne verwendet, um vor dem Lackieren eventuelle Unebenheiten, zum Beispiel Hagelschäden oder andere Dellen, auszubessern. Da Epoxidharz zudem sehr leicht ist sowie eine hohe Temperaturbeständigkeit und Resistenz gegenüber Wasser und Chemikalien aufweist, wird es in vielen weiteren Bereichen gerne und oft benutzt.
Insgesamt ist der Anwendungsbereich von Epoxidharz ähnlich dem von Polyesterharz. Beides hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Generell weist das Epoxidharz aber eine bessere Haftung am Untergrund auf und entwickelt einen weniger strengen Geruch. Dafür ist es aber teurer und bedarf eine genaue Mischung mit dem Härter, am besten mit einer Feinwaage.
Epoxidharz im Autobereich
Als Ausbesserungsmasse ist Epoxidharz im Autobereich mit und ohne Zusatz von Glasfasern erhältlich. Es eignet sich besonders für durch Korrosion beschädigte oder unebene Teile der Karosserie. Kleine Durchrostungen von zwei bis drei Zentimetern Durchmesser können damit problemlos ausgebessert werden.
Damit das Epoxidharz aushärten kann, muss es mit Härter gemischt werden. Dieser liegt normalerweise stets bei, genauso wie die Angabe zum Mischungsverhältnis. Während bei Polyesterharz, welches ebenso für vielerlei Zwecke in der Autoreparatur verwendet wird, die Zugabe des Härters einen gewissen prozentualen Spielraum aufweist, muss bei Epoxidharz die Härtermenge genau eingehalten werden. Ansonsten härtet das Epoxidharz nicht richtig aus oder wird zu schnell hart und damit spröde.
Die Verarbeitungszeit beträgt meist nur einige Minuten. Man sollte daher stets nur so viel vorbereiten, wie man in dieser Zeit verarbeiten kann.
Dellen ausbessern mit Epoxidharz – Wie geht man vor?
Um eine gute Haftung auf dem Untergrund zu gewährleisten, ist es nötig, diesen unbedingt zuvor zu entfetten. Zum Entfetten eignet sich beispielsweise Glasreiniger oder Silikonentferner. Lacke sollten etwas angeschliffen werden, damit das Epoxidharz gut daran haften kann.
Möchte man Dellen, beispielsweise einen Hagelschaden oder Unfallschaden ausbessern, genügt das Anschleifen des Lackes mit anschließender Reinigung. Mit einem Spachtel wird das angemischte Epoxidharz zügig aufgebracht und mit etwas Druck verdichtet. Nach einer kurzen Wartezeit, meist weniger als 30 Minuten, kann man die Oberfläche bereits nass schleifen und somit in Form bringen.
Nach vollständiger Aushärtung können die korrigierten Stellen problemlos grundiert und schließlich lackiert werden. Je nachdem, wie sorgfältig gearbeitet wurde, sind die gespachtelten Stellen im Anschluss kaum oder gar nicht mehr sichtbar.
Mit Epoxidharz Korrosionsschäden ausbessern
Kleinere Durchrostungen können mit Epoxidharz korrigiert werden. Hierfür wird loser Rost entfernt und bis auf das blanke Metall abgeschliffen. Empfehlenswert ist es, nun einen Rostumwandler aufzutragen, denn selten lässt sich der komplette Rost tatsächlich entfernen.
Nachdem der Rostumwandler oder Rostgrund getrocknet ist, genügt ein kurzes anschleifen mit sehr feinem Schleifpapier. Schleifstaub und eventuelle Fettrückstände werden nun entfernt. Jetzt kann das Epoxidharz aufgetragen werden. Durch die zähe Konsistenz fließt es nicht in vorhandene Löcher, sondern legt sich darüber und bildet eine widerstandsfähige Schicht.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten auch als Klebstoff
Epoxidharz kann ebenso als Karosseriekleber verwendet werden. So lassen sich beispielsweise Zierleisten oder Schweller damit befestigen. Auch hier gilt selbstverständlich, dass beide Teile fett- und staubfrei sein müssen.