Der ADAC erhöht Preise für die Mitgliedschaft

ADAC erhöht Preise
Der ADAC erhöht zu April 2020 seine Preise - Foto: huettenhoelscher / depositphotos.com

Ab April 2020 erhöht der Allgemeine Deutsche Automobil-Club, kurz ADAC, seine Preise für den Basistarif sowie die Plus-Mitgliedschaft. Der Verkehrsclub schreibt seit drei Jahren operativ rote Zahlen und passt nun die Beiträge seiner 21 Millionen Mitglieder an.

Neue Preise ab April 2020

Bisher lagen der Basistarif und die Plus-Mitgliedschaft des ADAC bei 49 beziehungsweise 84 Euro. Der Automobil-Club verzeichnet allerdings seit drei Jahren rote Zahlen und kann seine Ausgaben für Pannenhilfe, Versicherungssteuer und Digitalisierung nicht mehr decken. Seine 21 Millionen Mitglieder bittet er nun um höhere Mitgliedsbeiträge, die den Service aufrechterhalten und ermöglichen sollen.

Am 14. November beschloss der ADAC deshalb auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in München, den Basistarif auf 54 Euro anzuheben sowie die Plus-Mitgliedschaft für 94 Euro anzubieten. Dies bedeutet eine Preiserhöhung von 10,2 Prozent beziehungsweise 11,9 Prozent. Greifen sollen die Preis-Änderungen ab April des nächsten Jahres.

Erste Preiserhöhung seit 2014

Die nahende Beitragserhöhung ist die erste seit 5 Jahren. Im Jahr 2014 hatte der Verkehrsclub seine Preise zum letzten Mal erhöht. Die neue Tarifaufstellung, die mit 228 Stimme beschlossen wurde und nur 9 Gegenstimme erhielt, soll dem Verein zu mindestens 10 Prozent mehr Einnahmen verhelfen. ADAC-Präsident August Markl bemerkte dazu, dass die Beitragsanpassung mit einer gleichzeitig höheren Effizienz einhergehen soll. Beides zusammen soll den Allgemeinen Deutschen Automobil-Club finanziell gut aufstellen und für schwarze Zahlen im nächsten Jahr sorgen.

Zusätzlich wird die Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“ ab Januar 2020 Einsparungen verkraften müssen. Zunächst soll sie nur noch viermal im Jahr erscheinen anstatt der bisherigen zehnmal. Des Weiteren werden Mitglieder sie nicht mehr als Lieferung nachhause erhalten. Stattdessen wird die Autozeitschrift in Edeka- und Netto-Supermärkten erhältlich sein. Insgesamt will der ADAC auf diese Weise über 50 Millionen Euro an Versandkosten einsparen.

Varianten der ADAC-Mitgliedschaft: Standard, Plus und Premium

Der 1903 gegründete ADAC besteht aus 18 Regionalclubs und mehreren Tochterunternehmen. Die „Gelben Engel“ verschreiben sich der „Wahrnehmung und Förderung der Interessen des Kraftfahrwesens, des Motorsportes und des Tourismus.“

Als bekannteste Dienstleistung des Automobil-Clubs gilt die Pannenhilfe. Des Weiteren bildet die ADAC-Luftrettung die größte Flotte an Rettungshubschraubern, die in Deutschland agieren. Zusätzlich sind über den Verein Stadtpläne, Straßenkarten und Autoatlanten erhältlich.

Generell können sich Mitglieder für die Standard- sowie für die Plus-Mitgliedschaft entscheiden. Der Basistarif bietet Abonnementen eine Pannen- und Unfallhilfe innerhalb Deutschlands, den ADAC Unfall-Notruf 24 und eine Fahrzeugbergung innerhalb Deutschlands an. Zusätzlich erhalten Mitglieder eine juristische Erstberatung durch Clubjuristen oder ADAC-Vertragsanwälte, eine technische und touristische Beratung sowie die ADAC-Vorteilswelt.

Die Plusmitgliedschaft erweitert diese Leistungen durch zusätzliche Serviceangebote, die in ganz Europa gelten. Des Weiteren können ein weltweiter Kranken- sowie Fahrzeugrücktransport in Anspruch genommen werden. Fahrtkosten, Ersatzteilversand und eine außerplanmäßige Heimreise werden übernommen, während der Unterwegs-Schutz eine Unfall-Sofortleistung, eine Auslandsreise-Haftpflicht und einen Reise-Vertrags-Rechtschutz einschließt. Abschließend steht Mitgliedern der Plus-Mitgliedschaft die ADAC Unfall-Rechtshilfe auch im Ausland zur Verfügung.

In Zukunft wird der Allgemeine Deutsche Automobil-Club außerdem auch eine Premium-Mitgliedschaft anbieten. Diese bietet ihren Abonnementen eine weltweite Pannenhilfe, einen Rückholdienst sowie einen Abschlepp-Service bis zur Wunschwerkstatt. Der Jahresbetrag für diese Neueinführung wird bei 139 Euro angesetzt.

Kündigungsfristen: So können Mitgliedschaften beendet werden

Um ADAC-Mitgliedschaften aufzulösen, muss die jeweilige Kündigungsfrist eingehalten sowie ein entsprechendes Musterschreiben eingereicht werden. Die Kündigungsfrist aller Tarifmodelle beläuft sich auf drei Monate vor Ablauf der Mitgliedschaft. Wird diese Frist überschritten, verlängert sich die Mitgliedschaft automatisch um weitere 12 Monate.

Die Kündigung ist ab dem Tag gültig, an dem ihre Erklärung beim ADAC eingeht. Es empfiehlt sich deshalb, das Kündigungsschreiben einige Tage vor Fristablauf per Post oder Fax an den Automobil-Club zu senden. Bei einer Kündigung per Fax generiert sich mit dem Faxprotokoll automatisch ein Zustellungsnachweis. Bei einer Kündigung auf dem Postweg bietet es sich an, beispielsweise ein Einschreiben zu verwenden, damit auch hier ein Nachweis besteht. Zusätzlich sollte der ADAC den Erhalt der Kündigung bestätigen.